Zukunft der Dörfer: CDU diskutiert über Landärzte und schnelles Internet

03.03.2017

Fachkundige Gäste hatte der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Joldelund, Ernst Thomsen, für eine gut besuchte Diskussionsveranstaltung in Paulsens Gaststätte in Hogelund über die Zukunft der ländlichen Räume gewinnen können. Der Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Hausärzteverbandes, Dr. Thomas Maurer aus Leck, berichtete über künftige Herausforderungen, um eine ärztliche Versorgung in der Fläche sicherzustellen - "auch, wenn die Bevölkerungszahlen in den Dörfern zurückgehen, worauf wir uns vorbereiten müssen", so Maurer. Er schlug einen Bogen zu den Möglichkeiten der Telemedizin: "Kein Allheilmittel, aber allemal eine Chance, medizinische Dienstleistungen in der Fläche sicher zu stellen", sagte Maurer. Er begrüßte den Vorschlag, Ärzte durch Gemeindeschwestern zu entlasten, die Hausbesuche machen könnten. Mit moderner Technik der Telemedizin könnte der Arzt diese Gemeindeschwestern unterstützen.

Voraussetzung dafür ist eine flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet. Dazu berichteten der Geschäftsführer der Breitbandnetzgesellschaft, Dr. Heiko Hansen, und deren Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Detlef Feddersen, über ihre Bemühungen, Glasfaser in allen Dörfern Südtonderns und im Amt Mittleres Nordfriesland anzubieten. Bis 2020 solle der flächendeckende Ausbau vollzogen sein, so Heiko Hansen.

Ingbert Liebing, CDU-Bundestagsabgeordneter und Kandidat für die Landtagswahl am 7. Mai, hatte die Moderation des Abends übernommen. Zugleich berichtete er über die Politik auf Bundesebene, die ländlichen Räume zu stärken. Dafür habe er sich in den vergangenen Jahren auch als kommunalpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion einsetzen können. "Wir wollen, dass auch unsere Kinder und Enkelkinder lebenswerte Bedingungen in den Dörfern vorfinden. Dazu gehört selbstverständlich auch eine gute medizinische Versorgung. Deshalb haben wir Gesetze geändert, damit auch Kommunen medizinische Versorgungszentren einrichten können", berichtete Liebing.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Klaus Jensen von der Insel Pellworm lobte das Engagement der Breitbandnetzgesellschaft und der Kommunen in der Region als "vorbildlich". Deshalb sei die Entwicklung hier auch weiter als in anderen Teilen Schleswig-Holsteins. Das liege zum einen am Engagement der Windmüller, aber auch am Engagement der vielen ehrenamtlichen Bürgermeister und Gemeindevertreter, die von Haus zu Haus gehen und für hohe Anschlussquoten werben. Nur so rechne sich der flächendeckende Glasfaserausbau. "Auch deshalb ist es falsch, dass SSW und Grüne und inzwischen auch die SPD für Gemeindegebietsreformen per Gesetz eintreten und alle ehrenamtlich geführten Gemeinden abschaffen wollen. Das löst kein Problem, sondern ruiniert ehrenamtliches Engagement und schafft nur Anonymität und neue Probleme", sagte Klaus Jensen.