Im Rahmen der geplanten Reform der Amtsgerichtsstruktur in Schleswig-Holstein steht
nun fest: Die Standorte der Amtsgerichte in Niebüll und Husum bleiben erhalten. Damit
ist die Justizversorgung in Nordfriesland langfristig gesichert. Für die Region ist dies
ein bedeutender Erfolg, vor allem weil die Wege von den Inseln und Halligen eine
besondere Herausforderung sind.
Im Zuge der landesweiten Überprüfung der Amtsgerichtsstandorte hatte das Justizministerium
unter Leitung von Ministerin Kerstin von der Decken Strukturreformen mit dem
Ziel angestoßen, Effizienz- und Einsparpotenziale zu heben – ohne die Erreichbarkeit
und Leistungsfähigkeit der Gerichte in der Fläche zu gefährden. Die vorgestellten
Vorschläge des Lenkungsausschusses sehen vor, 21 der 22 Amtsgerichte im Land zu
erhalten – darunter explizit auch die nordfriesischen Standorte Niebüll und Husum. Zwar
besteht in Niebüll ein erheblicher Sanierungsbedarf am derzeitigen Gerichtsgebäude,
doch sollen Alternativstandorte in der Umgebung geprüft werden, um den Standort zu
sichern.
Michel Deckmann, CDU-Landtagsabgeordneter für Nordfriesland-Süd, begrüßt die Ent-scheidung ausdrücklich: „Der Erhalt des Amtsgerichtsstandorts Husum ist ein starkes Signal für unsere Region. Die Justiz bleibt für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort greifbar und gewährleistet so auch weiterhin den Zugang zum Recht. Das stärkt nicht nur die Region, sondern auch das Vertrauen in den Rechtsstaat.“
Auch Manfred Uekermann, CDU-Landtagsabgeordneter für Nordfriesland-Nord, freut sich über die Sicherung eines Standorts im nördlichen Kreisgebiet: „Im ehemaligen Kreisgebiet Südtondern einen Gerichtsstandort zu erhalten, bedeutet Stabilität für die Region – für die Justiz, für die Beschäftigten und für die Bürgerinnen und Bürger. Diese Entscheidung ist auch ein Bekenntnis zur Fläche und zur Verantwortung gegenüber strukturschwächeren Regionen. Als neuer Standort des Amtsgerichts ist auch das Finanzamtsgebäude in Leck in der Diskussion.“
Mit dem Verzicht auf eine weitergehende Reduktion der Gerichtsstandorte sendet die Landesregierung ein klares Signal: Konsolidierung ja – aber nicht auf Kosten der Menschen in der Fläche. Durch gezielte Maßnahmen an anderen Standorten, etwa die geplante Schließung des Amtsgerichts Reinbek oder die Aufgabe teurer Mietobjekte, sollen laut Ministerium bis 2040 Einsparungen im zweistelligen Millionenbereich erzielt werden. Das Justizministerium wird die Vorschläge nun weiter prüfen. Bis Ende 2025 soll das Kabinett über die endgültige Umsetzung entscheiden, das parlamentarische Verfahren ist für 2026 vorgesehen.

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