Der Landtag debattierte heute das wichtige Thema der Grauen Emissionen im
Gebäudesektor. Vielfach wurde an verschiedensten Orten bereits über die
Bezahlbarkeit, aber auch über die Zielerreichung der Klimaneutralität des Wohn- und
Gebäudebestandes diskutiert. Auch im Koalitionsvertrag der neuen schwarz-roten
Bundesregierung wurde das Thema aufgegriffen, wie der wohnungsbaupolitische
Sprecher Michel Deckmann feststellte:
„Das Gebäudeenergiegesetz soll angepasst werden, KFW-Förderbedingungen sollen
vereinfacht werden, die Bezahlbarkeit, aber auch die Klimaneutralität des
Gebäudebestandes soll zukünftig noch stärker in den Fokus gerückt werden. Und das
ist auch richtig so.“
Genau vor diesem Hintergrund sei auch der heutige Antrag zu sehen. Dieser sei ein
konstruktiver Beitrag der schwarz-grünen Koalition für die kommende Diskussion. Der
bisherige Ansatz in der Bau- an Wohnungspolitik sei bisher sehr stark darauf
ausgerichtet gewesen, maximal Energie zu sparen. Dies sei lange Zeit richtig
gewesen, in den letzten Jahren habe sich hier aber einiges verändert.
„Wir sehen beispielsweise, dass in den Diskussionen der Vergangenheit die
Thematik der grauen Emissionen zu wenig Bedeutung gefunden hat. Graue
Emissionen sind solche, die bei der Produktion, beim Transport und beim Einbau von
Gebäudeteilen entstehen. Diese wurden leider in der Gebäudebilanz häufig
vernachlässigt, was dazu geführt hat, dass der Gebäudebestand oft zu schnell und zu
tief saniert wurde, man manchmal leider Gottes übers Ziel hinausgeschossen ist und
mehr Emissionen verbraucht hat, als man am Ende des Tages im Betrieb einsparen
konnte.“
Gleichzeitig habe man in den vergangenen Jahren wichtige technologische
Weiterentwicklungen gesehen, beispielsweise bei den emissionsfreien Heizsystemen,
bei den Wärmepumpen.
„Vor diesem Hintergrund kann heute ein Gebäude deutlich früher wirtschaftlich und
emissionsfrei beheizt werden als gedacht. Dies ist ein klarer Erfolg in unserer Region,
aber auch ein großer Verdienst an Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft, die das
erreicht haben“, so Deckmann.
Es habe sich gezeigt, dass die wirtschaftlich erreichbare Klimaneutralität deutlich früher und deutlich besser erreichbar sei als bisher gedacht.
Man müsse nämlich nicht immer den Goldstandard beim Sanieren erreichen.
„Das ist eine wahnsinnig gute Nachricht für die Menschen hier im Land! Und nun
müssen wir diese Erkenntnisse nur noch in Politik gießen. Gute Politik für die
Menschen in ganz Deutschland. Für die Förderungen müssen in Zukunft die
Gesamtemissionen im Gebäudebestand und die Gesamtenergiebilanz maßgeblich
werden.
Das spart nicht nur Geld, bei den notwendigen Investitionen. Es spart auch CO2 und
kann am Ende des Tages auch die Förderung deutlich besser handhabbar machen
für die Leute, die damit umgehen müssen. Die Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer
im Land, die Wohnungswirtschaft, die Bauunternehmen. Wirtschaftlich wäre das ein
großer Schritt in die richtige Richtung und kann ein großer Schritt für die Menschen in
unserem Land sein“, schloss der Abgeordnete seine Rede ab.
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